Der Weg in die Branche
„Wie bist du eigentlich Texterin geworden?“, fragt mich immer mal wieder jemand. „Ganz einfach, über eine Ausbildung“, lautet meine Antwort darauf. Ganz so einfach war der Weg dahin gar nicht und eigentlich, war ich auch vor der Ausbildung schon Texterin. Nur eben etwas anders. Hier, wie alles begann, und unten einen Einblick, wie ich mich damals eigentlich bei zwei Unternehmen beworben habe.
Die Firmennamen verschweige ich dezent und ersetze sie durch meinen eigenen. Einfach so. Weil ich es möchte 😉
Die Bewerbung
Es ist Sonntag. Auf dem Bildschirm des Computers flackert hell die Internetseite einer Suchmaschine. In der Suchzeile werden dunkel Buchstaben aneinander gereiht.
Marketingkommunikation Ausbildung Gütersloh
Ungefähr 290.000 Ergebnisse. Ein erstauntes Seufzen. So viele hat sie nicht erwartet, nicht erhofft. Mit einem leisen Klicken wird das Mausrad bewegt. Die Schrift auf der Seite bewegt sich, verschwindet Stück für Stück, Zeile für Zeile, vom Bildschirm. Die Augen suchen und finden einen Punkt, der vielversprechend aussieht. Nicht nur ein Punkt. Mehrere kleine Pixel. Schwarz. Sie formen ein Wort. POTZTAUSEND.
Der kleine Pfeil auf dem Bildschirm wandert, formt eine Hand. Ein leises Klicken. Ein bereits bekanntes Jobportal öffnet sich. Sein Name fordert den Leser dazu auf, vorwärts zu springen, doch zeigt es das erwünschte Ergebnis nicht an. Die junge Frau entscheidet in ihrem Browser zurück zu springen, bewegt den Cursor erneut in das Suchfeld.
POTZTAUSEND
Ungefähr 101.000 Ergebnisse. Der oberste Eintrag gleich ein Treffer. Ein Lächeln huscht über die Lippen, der rechte Zeigefinger übt leichten Druck auf das warme Plastik unter ihm aus. Der erste Eindruck: ein guter. Eine schöne Struktur, angenehme Farben, freundliche Gesichter. Auch der Rest der Seite überzeugt. Die Unternehmensphilosophie entspricht der Meinung der jungen Frau. Sprache ist Kult. Das muss sie bleiben.
Sie ist eine fröhliche Person. Kommunikativ, arbeitet daher gerne zusammen mit Menschen. Lebt ihre Kreativität nicht nur in ihren eigenen vier Wänden, sondern bringt sie hinaus in die Welt. Im Spiel mit vielen Anderen weltweit. Agiert mit ihnen, schreibt mit ihnen Geschichten, erschafft so neues Leben, manchmal fernab der Realität, hält diese wiederum fest, im Bilde.
Sie hat gute Ideen. Sie kann prima organisieren. Ein offener Mensch, der Andere in ihrer Art akzeptiert und durch ihre Augen sehen kann. Sie ahnt schnell, was Andere sich wünschen, ist bestrebt, diesen Wunsch zu erfüllen. Zuverlässig. Redegewand. Selbstbewusst. Manchmal etwas schräg. Sie behält auch im Stress den Überblick und schafft es zu lächeln. Sie liebt Neues, mag Herausforderungen, lernt gerne dazu und gibt auch gerne weiter.
Sie fühlt sich den Anforderungen gewachsen, möchte den ihr angebotenen freien Platz besetzen, überlegt nicht lange und öffnet ein neues Dokument. Die Zeichen fliegen beinahe auf das virtuelle Papier. Sie beobachtet, wie aus Buchstaben Worte werden und aus Worten Sätze. Sätze, die sie beschreiben, Sätze, die andere schon über sie gesagt haben, Sätze, die.. nun, Sätze sind. Worte sind es, die einen Menschen beschreiben können, doch persönliche Eindrücke sind es, Frau Mustermann, die uns am Ende sagen, ob unser Gegenüber der ist, für den wir ihn gehalten haben. Und somit freue ich mich auf Ihre Einladung, auf ein baldiges Kennenlernen und die Chance, bei Ihnen und Ihrem Team, ein Praktikum und die darauffolgende Ausbildung zu absolvieren. Bis dahin verbleibe ich, mit besten Grüßen, Isabell Demuth.