Warum POTZTAUSEND?

Potztausend! Wie hat sich denn der Name ergeben?

Agentur-Inhaberin Isabell Demuth erläutert:

Potztausend ist ein Ausruf großen Erstaunens, der seine Ursprünge im Mittelalter hat. Der Begriff Potztausend stammt wie der ihm verwandte Ausspruch „Potz Blitz!“ aus dem 16. Jahrhundert. Damals wurde er synonym für „Gotts tausend Sakrament“ und ähnliche Aussagen genutzt, um den Namen Gottes nicht blasphemisch zu verwenden.
Heute ist der Begriff vielen noch aus dem Kasperle-Theater bekannt und steht als Ausruf des Erstaunens oder Beeindrucktseins. Synonym kann das Wort „Donnerwetter“ verwendet werden.

Trennung: Potz | tau | send
Aussprache: [ˈpɔʦˈtaʊ̯zn̩t]

Beispiele für die Verwendung:

„Potztausend! Ihr seid aber früh!“
„Potztausend! Ist das ein toller Text!“

Warum es POTZTAUSEND wurde:

Agentur-Inhaberin Isabell Demuth

Agentur-Inhaberin Isabell Demuth

Einen Namen für seine Agentur zu finden ist nicht immer einfach. Man sitzt da und grübelt und hat fabelhafte Ideen. Und dann googelt man sie und siehe da: Jemand anderes hatte genau dieselbe Eingebung: Da gibt es rote Hasen, pinke Tomaten oder auch Medienagenturen mit denselben Initialen. Und irgendwann kommen dann die verrückten Ideen. Man bildet Anagramme aus dem eigenen Namen („Bisamhutdelle“) oder überlegt einen der westfälischsten Begriffe überhaupt mit englischen Wörtern zu kreuzen („Purple Pinörkel“*). Das führt so weit, dass man über die Dinge nachdenkt, die einem als Kind nicht aus dem Kopf gingen:
Ich war schon immer ein großer Fan des Theaters – das fing beim Puppenspiel an. Als aufmerksame Zuschauerin im Kasperle-Theater faszinierten mich die bunten Figuren und ihre Sprache. Potztausend! Wenn er erstaunt war, rief der Kasperle oder einer seiner Kumpane häufig dieses Wort. Und das ist geblieben, ein Sprachschatz, der erhalten bleiben muss.

Als Konzeptionerin und Inhaberin einer netzwerkbasierten Agentur setze ich heute mit meinem Team die Spielfiguren, die in einem guten Marketingstück notwendig sind. So lag Potztausend doch nicht mehr fern, oder?

 

*Pinörkel: Echt westfälisch, gerne auch Pinöppel, Pinöckel, Pinorkel: Dient der Bezeichnung eines winzigen Gegenstands, für den man so schnell keine Vokabel findet. Zum Beispiel die kleinen Metallzylinder, die beim Regal die Böden halten, der Knopf für die Autoverriegelung (bei älteren Fahrzeugen) oder eine Spielfigur.
Buchempfehlung dazu: „Pölter, Plörre und Pinöckel: Grundwortschatz zum Überleben im Kreis Gütersloh“ von Matthias E. Borner, auch zu finden auf www.guetersloherisch.de